Nazogl - Angerkogel - Kosenspitz
- Georg Fokter
- 21. Mai 2017
- 3 Min. Lesezeit
Es ist 3 Uhr am Morgen, mein Wecker läutet. Schleppend schalte ich ihn aus. Ein kurzer Blick aus dem Fenster reicht damit ich mich gegen eine Sonnenaufgangswanderung entscheide. Eine dicke Nebelschicht umhüllt meinen Hausberg den Nazogl.

Nach weiteren 4h Schlaf wird es Zeit zu Frühstücken und Kraft zu tanken. Den Rucksack packen und rein ins Auto. Auf geht's zur Hintereggeralm. Dort lass ich das Auto stehn und mach mich auf den Weg zum Nazoglgipfel. Ein angenehm, kühler Wind weht über die Alm. Schon bald lasse ich die Alm hinter mir und quere ein Waldstück. Schon bald wird der Weg etwas steiler und windet sich in Serpentinen den Hang hinauf. Da kommt man bei einem etwas zügigerem Tempo ins Schwitzen. Nach den Serpentinen wird der Weg etwas flacher und man durchquert ein Totes Waldstück. Im Laufschritt geht's weiter Richtung Westen mit leichter Steigung über zwei steile Lawinengräben. Ständig halte ich Ausschau nach Gämsen die in diesen Felswänden nicht selten anzutreffen sind. Um sie nicht unnötig aufzuscheuen verlangsame ich mein Tempo. Der Weg wird nun wieder steiler und es geht über mehrere Steinstufen und einige Kehren über Felsiger Terrain nach oben. Nach ca. einer viertel Stunde erreiche ich eine Wegegabelung, wobei der linke Weg zu, Kosenspitz führt. Ich nehme den
rechten Weg zum Gipfel des Nazogls. Jetzt ist es auch nicht mehr weit bis zum Gipfel. Nach ca. einer viertel Stunde ist es dann so weit! Das Gipfelkreuz ist erreicht. Etwas durchgeschwitzt aber nicht völlig entkräftet ziehe ich mir eine Jacke über. Hier oben ist deutlich kühler als im Tal. Ich würde ja noch gerne länger am Gipfel bleiben und die grandiose Aussicht genießen aber der Wetterbericht hat kein gutes Wetter vorhergesagt! Einen kleinen Snack, eine Eintragung mit dem Stempel im Gipfelbuch und ein Schluck Wasser und dann geht es weiter Richtung Angerkogel. Da der Höhenunterschied und die Distanz nicht abschreckend sind ist der Kogel auch für ungeübte Wanderer eine Leichtigkeit! 20 Minuten und ein überquertes Schneefeld später ist der 2114 Meter hohe Angerkogel erreicht. Ein kleines Gipfelkreuz ziert den eher einen Hügel wirkenden Berg. Höchste Zeit für ein paar Fotos von der mit teilweise Schnee überzogenen Landschaft. Von hier hat man eine schöne Sicht auf die Umliegenden Gipfel wie das Warscheneck, den Hochmölbing und den Liezener.

Es wird Zeit den höchsten Gipfel meiner Tour hinter mir zu lassen und über die hügelige Landschaft dem Weg zum Kosenspitz zu folgen.
Ein aufgeschrecktes Schneehuhn ergreift mit schnellen Flügelschlägen die Flucht. Ich habe Mühe dem Weg zu folgen da dieser stellenweise unter einer dicken Schneeschicht begraben liegt. Dank moderner Technik und einem Blick auf die Karte am Handy kann ich die richtige Richtung beibehalten. Mittlerweile ist beinahe kein Fleck Gras mehr zu sehen. Das kommt mir zu gute in dem ich in einem gemütlich dahingleitendem Laufschritt über die Schneedecke den Hang hinunter laufen kann. Hin und wieder breche ich ein und er kalte Schnee füllt meine Schuhe. Nach dem ich einem Hang hinaufgestapft bin kann ich endlich das Gipfelkreuz sehen. Der mächtige Felsvorsprung über Weißenbach bei Liezen fällt einem sofort ins Auge wenn man das Ennstal durchfährt. Das Rauschen des hohen Weißenbacher Wasserfalls erfüllt das kleine Tal. Ich mach es mir auf einer kleinen Holzbank gemütlich und genieße die schöne Aussicht. Nach einer halben Stunde der Ruhe breche ich wieder auf und begib mich auf den Heimweg. Den Hügel zurück raufstapfen und nun geht es wieder runter zur Wegegabelung. Von nun an ist es wieder der selbe Weg wie beim Aufstieg. Gemächlich, Schritt für Schritt, steige ich über die Steinstufen ins Tal um meine Knie zu schonen.
Nach der vierstündigen Tour ist man auch wieder Froh im Tal zu sein. Es zahlt sich jedoch aus, da man einige schöne Momente fürs Leben gewinnt!
Schon bald sehne ich mich nach den Bergen und ich werde wieder zu einer schönen Tour aufbrechen!
Keep moving forward!
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