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Almkogel

Drei Uhr Morgens. Der Wecker rüttelt mich aus dem Schlaf. Eine dunkle Nacht neigt sich dem Ende zu. Der Wetterbericht hat instabiles Wetter vorausgesagt, daher ist es an der Zeit aufzubrechen um neue Berge zu erkunden. Mein Bruder wird mich heute bei der heutigen Tour begleiten.

Unser Ziel ist der Almkogel. Der 2116 Meter hohe Berg befindet sich im Toten Gebirge an der Grenze zu Oberösterreich. Durch seine abgeschiedene Lage ist er nur wenig begangen. Mit seiner wunderschönen Flora und Fauna ist er aber ein Muss für Berg- und Naturbegeisterte Wanderer.

Start unserer Tour ist der Gnanitztaleingang bei Tauplitz. Hier gibt es einige Parkmöglichkeiten.

Die Morgendämmerung hat bereits eingesetzt als wir uns auf den Weg machen. Vorbei an einer renaturierten Karstquelle geht es über eine leicht ansteigende Forststraße. Schon bald geht es über einen schönen Pfad durch den Riesen zur Riesenhöhe hinauf. Die feuchte Morgenluft und der Tau auf den Pflanzen hat einige der schönen und seltenen Alpensalamander aus den Verstecken gelockt. Insgesamt sieben dieser schönen Tiere zählen wir. Oben auf der Riesenhöhe angekommen machen wir erst einmal eine kurze Pause um uns nach dem ersten anstrengenden Teil der Tour zu erholen.

Von nun an verläuft der Weg flach und teilweise sogar leicht abwärts noch Nordosten zur schönen in einem Kessel eingebetteten Leistalm. Von hier aus hat man die Möglichkeit nach Norden über das bekannte Salzsteigjoch nach Hinterstoder zu wandern. Noch Süden führt ein Weg auf den Rosskogel. Da der Almkogel unser Ziel ist müssen wir den Weg nach Osten nehmen. Mit einer angegebenen Zeit von noch ca. 2h 15min haben wir also ungefähr die Hälfte vom Aufstieg geschafft. Leicht bergauf und bergab geht der Weg an den entlegenen Kamphütten vorbei. In einem etwas tiefer gelegenen Plateau hat sich ein klarer See gebildet, der in der morgendlichen Sonne, dem Almkogel im Hintergrund, und dem Dunst wie ein magischer Ort erscheint. Hier verbringen wir eine längere Zeit mit dem fotografieren der Landschaft.

Nach etwa fünf Minuten Fußmarsch ist bei einer Holzbrücke eine Abzweigung nach Norden auf den Almkogel. Der letzte anstrengende Teil der Wanderung beginnt nun. Über die Zirbenleiten führt der teilweise nur schwer ersichtliche Weg steil nach oben. Sobald man am Sattel ankommt hat man einen wunderschönen Blick nach Hinterstoder. Die Prielgruppe ist heute leider zumeist in Nebelschwaden gehüllt und nur einige steile und hohe Felswände lassen sich erblicken.

Auf den letzten Metern bis zum Gipfel begegnen wir noch einem kleinen Rudel Gämse. Die scheuen Tiere ergreifen aber schnell die Flucht.

Endlich am Gipfel angekommen machen wir eine ausgiebige Pause und nutzen die Zeit um ein paar Bilder zu machen bevor uns große Cumuluswolken zum Abstieg zwingen.

Beim Abstieg entscheiden wir uns aber einen anderen Weg zu wählen. Der nicht markierte Weg führt über den Gamsstein zum Salzsteigjoch. Dieser ist aber nur Wanderer mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit zu empfehlen da man meist an der steil abfallenden Geländekante entlang geht. Der lockere Kalkschotter fordert besondere Konzentration.

Kurz vor dem Salzsteigjoch wird mir das Gelände jedoch zu steil und ich beschließe durch das Latschengebüsch zu klettern da dieses mehr Sicherheit bieten. Nach einigen kräfteraubenden Minuten kommen wir aber sicher unter am Joch an. Mein Bruder hat mehr Vertrauen in seine Trittsicherheit und hatte den normalen Weg mit Bravour gemeistert.

Erste Regentropfen lassen uns das Tempo beschleunigen, doch umsonst. Der Regenschauer zieht schnell weiter und wir bleiben so gut wie trocken! Schon bald erreichen wir wieder die Leistalm. Eine letzte lange und genießerische Pause gönnen wir uns auf der Riesenhöhe.

Der Abstieg ins Tal verläuft zum Glück ohne Probleme und wir sind froh wieder eine gelungene und schöne Wanderung sicher beenden zu können.

Immer wieder ein schönes Gefühl!


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